WARREN BUFFETTS BERKSHIRE HATHAWAY STEIGERT OPERATIVEN GEWINN DEUTLICH - APPLE-AKTIEN VERKAUFT

Berkshire Hathaway, die Investmentholding von Warren Buffett, hat die Bilanz für das abgelaufene Jahresviertel vorgelegt.

Anleger blicken regelmäßig mit großem Interesse auf die Aussagen und Investitionen der Börsenlegende Warren Buffett - und so auch auf die Quartalsbilanz seiner Investmentholding Berkshire Hathaway. Am Samstag hat diese nun über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2024 berichtet.

Der operative Gewinn von Berkshire Hathaway stieg im Berichtszeitraum um rund 39 Prozent auf 11,222 Milliarden US-Dollar, nachdem er im Vorjahreszeitraum bei 8,065 Milliarden US-Dollar gelegen hatte. Zu verdanken ist das Gewinnplus vor allem einem deutlichen Anstieg bei den Einnahmen aus dem Versicherungsgeschäft.

Im ersten Jahresviertel kaufte das Investmentvehikel von Warren Buffett außerdem eigene Aktien im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar zurück. Damit fiel der Aktienrückkauf größer aus als im vierten Quartal 2023, als Berkshire eigene Aktien für 2,2 Milliarden US-Dollar zurückgekauft hatte.

Geldreserven von Berkshire Hathaway wachsen weiter

Der legendäre US-Investor Warren Buffett findet keine attraktiven Anlageobjekte und lässt die Reserven seiner Holding auf Rekordwerte steigen. Zum Ende des vergangenen Quartals hatte Berkshire Hathaway rund 189 Milliarden Dollar (175,5 Mrd Euro) an Bargeld und in kurzfristig angelegten Staatsanleihen zur Verfügung. Bei dem jährlichen Aktionärstreffen in Omaha am Samstag sagte Buffett, es sei davon auszugehen, dass die Reserven nach dem laufenden Vierteljahr die Marke von 200 Milliarden Dollar knacken würden.

Buffett betonte, Berkshire würde das Geld gern angelegen, "aber wir werden es nur für etwas ausgeben, was geringes Risiko hat und uns eine Menge Geld bringen kann". Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF und der Batteriehersteller Duracell.

Jährliches Treffen der Berkshire-Aktionäre in Omaha

Am Samstag fand außerdem auch das jährliche Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway in Buffetts Heimatstadt Omaha statt, zu dem traditionell viele Aktionäre pilgern. Bei der Jahreshauptversammlung 2024 waren neben Warren Buffett auch sein designierter Nachfolger Greg Abel sowie Ajit Jain, Vize-Präsident von Berkshires Versicherungsgeschäft, anwesend.

Das Aktionärstreffen fand in diesem Jahr jedoch zum ersten Mal ohne Charlie Munger statt. Der langjährige Geschäftspartner und Freund von Warren Buffett verstarb Ende November 2023 im hohen Alter von 99 Jahren.

Der 93-jährige Buffett legte bei dem Treffen in einer prall gefüllten Sport- und Entertainmentarena auch seine Präferenzen für eine Nachfolgelösung offen. Wenn es nach ihm ginge, würde er das letzte Wort bei Investment-Entscheidungen seinem designierten Nachfolger, Greg Abel, überlassen, sagte Buffett. Letztlich werde aber der Verwaltungsrat von Berkshire über die Nachfolgeregelung entscheiden. Buffett hatte Abel, der aktuell das Energiegeschäft von Berkshire führt, bereits 2021 als seinen Nachfolger auf dem Chefposten vorgestellt. Offen ist jedoch, ob er genauso viel Entscheidungsmacht haben wird wie Buffett in den vergangenen Jahrzehnten.

Buffett machte zugleich deutlich, dass er nicht an den Ruhestand denke. "Ich hoffe nicht nur, dass sie nächstes Jahr kommen, sondern ich hoffe, dass auch ich komme", sagte er zum Abschied den Aktionären. Buffetts langjähriger Geschäftspartner Charlie Munger war im November im Alter von 99 Jahren gestorben - und am Samstag wurde mehrfach deutlich, wie sehr er ihn vermisst.

Buffett trennt sich komplett von Paramount - Apple-Beteiligung reduziert

Im vergangenen Quartal stieß Berkshire die Beteiligung am Hollywood-Konzern Paramount komplett ab - mit Verlust, wie Buffett einräumte. Sowohl der Einstieg als auch Ausstieg seien seine Entscheidung gewesen, betonte er. Paramount ist aktuell in Turbulenzen wegen eines holprig laufenden Verkaufsversuchs, die Aktie fällt. Berkshire trennte sich auch von einem Teil der Apple-Beteiligung. Buffett machte aber klar, dass der Verkauf der Anteile Geld für Steuerzahlungen heben sollte und nicht mit einer Einschätzung der künftigen Kursentwicklung verbunden gewesen sei.

Sorgen macht dem 93-Jährigen das Betrugsrisiko bei Künstlicher Intelligenz. Er verwies vor allem auf die Möglichkeit, täuschend echte künstliche Aufnahmen von Personen zu erstellen. "Künstliche Intelligenz hat enormes Potenzial, Gutes zu bringen - und auch enormes Potenzial, Schaden anzurichten", sagte Buffett. Er wisse nicht, wie das ausgehen werde.Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

2024-05-05T11:00:47Z dg43tfdfdgfd