LIBOR-SKANDAL: SPäTE GENUGTUUNG FüR PRIVATBANK METZLER

Anfang des vergangenen Jahrzehnts klagte Metzler gegen Bankhäuser, die mutmaßlich Zinsen manipuliert haben sollen. Nun erhält die Privatbank von mehreren der seinerzeit Beschuldigten Geld.

Was lange währt: Zwölf Jahre nach ihrer ersten Klage im Kontext der sogenannten Libor-Verfahren hat sich die Frankfurter Privatbank Metzler jetzt mit acht beschuldigten Banken außergerichtlich geeinigt. 3,45 Millionen US-Dollar wird dieses sogenannte Settlement die Bankhäuser kosten, wie aus US-Gerichtsakten hervorgeht.

Die Einigung sei bereits im Januar erfolgt, heißt es dazu von einem Sprecher des Bankhauses Metzler. Ende April hat das zuständige US-Gericht ihr seine vorläufige Zustimmung erteilt.

Das Verfahren, das nun beigelegt wird, ist eines von diversen aus den letzten 13 Jahren, in denen es um den Libor geht, einen 2023 abgeschafften Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld liehen. Anfang des vergangenen Jahrzehnts waren Vorwürfe laut geworden, wonach mehrere internationale Bankhäuser diesen über Jahre hinweg manipuliert haben könnten.

Das Bankhaus Metzler klagte daraufhin gegen mehrere der beschuldigten Banken, weil es die Gefahr sah, dass „treuhänderisches Vermögen gefährdet“ sei.

2020 hatten sich die Frankfurter bereits mit der britischen Barclays Bank, der Bank of America, Citi, der Deutschen Bank, HSBC, JP Morgan und der französischen Société Générale außergerichtlich geeinigt. Damals sei „ein Settlement mit US-amerikanischen Banken erzielt worden“, heißt es dazu von einem Sprecher des Bankhauses Metzler. Das aktuelle Settlement betreffe „Finanzinstitute, die nicht in den Vereinigten Staaten ansässig sind“.

Unter denen, die jetzt zahlen werden, sind die Credit Suisse, die Rechtsnachfolgerin der einstigen WestLB (Portigon), die britische Lloyds Bank sowie die UBS. Das Geld fließt neben den Frankfurtern auch einer US-Handelsgesellschaft und vier weiteren Klägern zu.

Ob die Libor-Sache damit jetzt ein für alle Mal erledigt sei? Man verfolge „etwaige Ansprüche im Rahmen unseres Asset-Managements als Treuhänder unserer Kunden“, sagt dazu ein Sprecher des Bankhauses Metzler lediglich. „Weder zu laufenden noch zu abgeschlossenen Gerichtsverfahren“ könne man sich daher äußern.

Lesen Sie auch: Deutscher Bank droht Milliarden-Nachzahlung an Postbank-Aktionäre

Leserfavoriten: Russischer Gaskonzern: Gazprom meldet knapp sieben Milliarden Dollar Verlust

Maschmeyer verklagt Claassen: Goliath gegen Goliath

Fachkräftemangel: Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter dauerhaft an sich binden

Netflix-Kosten 2024: So teuer sind die Standard- und Premium-Abos beim Streaminganbieter

Leopard 1: Die Ukraine bekommt zu wenige deutsche Panzer? Stimmt nicht (mehr)!

2024-05-03T14:52:15Z dg43tfdfdgfd